Rezension

Den Retro-Vorwurf müssen sich die Australier natürlich auch beim dritten Studioalbum gefallen lassen, aber er dürfte weder die Brüder besonders hart treffen noch ihre nicht nur in ihrer Heimat inzwischen sehr zahlreichen Fans. Ja: Josh Teskey hat Otis Reddings Gesang, seine Art der Phrasierung sehr intensiv studiert. Aber dieses echte Soulgefühl, das kommt aus ihm selbst, und die Stimme sowieso. Und die grandiosen Arrangements, die mal aus den Volt/Stax-, mal aus den Hi-Studios zu stammen scheinen, die muß man auch erst mal so nachbauen können, daß sie eben nicht nach billigen Kopien klingen, sondern nach dem echten Stoff. Und ganz davon abgesehen: Die Diskographie von König Otis ist bekanntlich kurz. Sie gewissermaßen weiterzuführen, wie die Teskeys es tun, ist eine ehrenvolle Aufgabe und zutiefst respektabel. Ein wundervolles Album, abermals. (2023)