Rezension
Die Sängerin und Pianistin zollt hier ihren Vorbildern Tribut: Von Ella Fitzgerald, Billie Holiday und Nina Simone über Astrid Gilberto, Dusty Springfield und Roberta Flack bis Sade, Lauryn Hill und Norah Jones. Letztere kam sogar zum Duett; die gemeinsame Version von „Angel Eyes“ zählt zu den Höhepunkten eines Albums, auf dem Springs großes Talent als Songgestalterin heller denn je strahlt. Die Arrangements sind dezent, zur Bass/Schlagzeug-Begleitung gesellt sich zwar gelegentlich ein namhafter Solist (etwa Avishai Cohen, David Sanborn oder Chris Potter), aber der Fokus liegt natürlich klar auf der Sängerin – die hier abermals beweist, daß sie jeden Song aus jedem beliebigen Genre zu ihrem eigenen machen kann. Besonders beeindruckend in diesem Zusammenhang: Ihre Fassung von „I Put A Spell On You“ (gekreuzt mit Beethovens „Mondschein“-Sonate!) und das von Billie Holidays Originalaufnahme ja kaum zu trennende „Strange Fruit“, mit dem das Album endet. Die nun 31jährige muß spätestens jetzt zu den bedeutendsten Jazz-Vokalistinnen ihrer Generation gezählt werden… – Die klangliche Seite stimmt auch; das Mastering stammt von Bernie Grundman! (2020)