Rezension
Mit dem dritten Album zeigte die Band, daß sie sich nicht auf ihren Lorbeeren (in Form von Platinverkäufen) auszuruhen gedachte. "Tiny Music" ist erheblich ambitionierter und vielschichtiger als die beiden Vorgänger, integriert klassische Psychedelia und Shoegazing in den Band-Sound. Grunge findet kaum noch statt, dafür beatleesker Pop und bunter Glam zwischen T. Rex und den New York Dolls, getarnt unter nie zu glatt polierten Oberflächen. Mit der Ballade "And So I Know" wird sogar eine ganze Menge Jazz eingeschmuggelt. Ein Geniestreich, der das Potential der von der Kritik zunächst so sehr verachteten Band zeigt wie keines ihrer anderen Alben. Daß es kommerziell weit hinter den beiden Vorgängern zurückblieb, lag vor allem daran, daß die albumbegleitende Tour aufgrund der massiven Drogenprobleme von Sänger Scott Weiland ausfallen mußte… (1996/2025)