Rezension

Selbstverständlich (wie könnte es denn anders sein!) war auch das nach offizieller Zählung 14. Album des genialen Poeten, Melancholikers und Melodikers brillant. Als Texter hat er ohnedies nicht viel Konkurrenz, deswegen können wir uns an dieser Stelle auf die Musik konzentrieren. Es gibt etliche ungewöhnlich kraftvolle, nachgerade rockistische Momente hier, “Night Light” etwa, keine Mountain Goats-LP zuvor hatte so viel Druck – was sich auch in der Produktion, in der Klangästhetik widerspiegelt. Natürlich gibt es aber auch die klassischen, sparsam instrumentierten Klavierballaden, die kaum jemand besser beherrscht als Darnielle. Und es gibt wieder wundervolle Details, etwa die Bläserarrangements in etlichen Songs (u.a. “White Cedar” und “In Memory Of Satan”), die allein schon Grammy-verdächtig wären (sie stammen allerdings nicht von Darnielle, sondern von – Ehre, wem Ehre gebührt – Matthew E. White). Und einen beatleesken Vokalsatz kann Darnielle längst aus dem Handgelenk schütteln. Niemand schreibt schönere Songs über Ängste, Psychosen und Dämonen, oder, wie man etliche Alben später weiß, über jedes erdenkliche, noch so absurd erscheinende Thema… – Vinyl wurde noch einmal aufgelegt. (2012, Pressung aktuell)