Rezension
Wenn sich Songwriter übers Älterwerden, Sterblichkeit gar, Gedanken machen, wird es meistens ernst. Gina Birch, Raincoats-Mitgründerin, Allround-Künstlerin, feministische Ikone und demnächst 70, macht sich lustig darüber. "I Thought I'd Live Forever" ist dabei nur der erste Song eines Albums, auf dem (Selbst)ironie, eine gewisse Verschrobenheit und natürlich auch Birchs großes Popverständnis eine herrliche Mischung ergeben. Trip Hop oder greller Post Punk können einem da ebenso begegnen wie der programmatisch betitelte "Cello Song", den man sich auch gut von Tom Waits intoniert vorstellen könnte. So (relativ, bedenkt man Birchs sonstige künstlerische Aktivitäten) schnell, wie dieses Album auf Birchs spätes Solo-Debüt ("I Play My Bass Loud", 2023) folgte, könnte man vermuten, daß sich da gerade ein großes neues Kapitel im Werk dieser Ausnahmekünstlerin formiert. "Trouble" jedenfalls ist ein Hauptwerk. (2025)