Paul Weller hat zu viele exzellente und essentielle Platten gemacht, mit The Jam, mit The Style Council und solo, um nun von seinem “besten Album” sprechen zu können (oder auch nur zu wollen). Aber sein schönstes ist es, das ist einigermaßen sicher. Der Modfather hat ein ganz unerwartet lyrisches Werk aufgenommen, mit sanft gezupften akustischen Gitarren und Streichern, die definitiv an Robert Kirbys kongeniale Arrangements für die ersten beiden Nick Drake-LPs erinnern. Und obwohl es in diesen Songs durchaus auch mal um Sterblichkeit gehen kann, so ist Wellers Tonfall kein melancholischer, allenfalls ein nachdenklicher. Der im Mai 2018 60 gewordene Veteran ist ganz bei sich, vollkommen entspannt und so gelassen, wie es das Cover-Artwork darstellt. Und viele von den Melodien, die ihm für dieses gut gefüllte, aber niemals zu lange Album eingefallen sind, sind eines Burt Bacharach würdig. Unmißverständlich das Werk eines Meisters. (2018)