Sebastian Schippers in einem Take ohne Schnitt gedrehter Spielfilm ist auch so eines der faszinierendsten cinematischen Ereignisse der letzten zehn Jahre, ein besonderer Clou des Regisseurs aber ist die Verpflichtung des Komponisten Nils Frahm für den Soundtrack. Nicht wundern über den Anfang: Der Film beginnt im Club, und der erste Track stammt nicht von Frahm, sondern von DJ Koze alias Stefan Kozalla, nach wie vor einer der kreativsten Elektronik-Musiker des Landes. Was dann folgt, sind für Frahm durchaus typische Klangbilder, allerdings nicht nur mit Klavier, sondern zusätzlich mit einigen Streichern und tiefen Bass-Drones besetzt. Im Film führt Frahms Musik zu einer scheinbaren Dehnung der Bilder und Handlung; für sich genommen entwickelt sie aber schnell ein Eigenleben – und einige Titel (“Them”!) zählen wahrscheinlich zu Frahms intensivsten und, ja, schönsten Arbeiten bislang… (2015)