Rezension
Die Litauerin mit armenischen Wurzeln (ihr Vater ist der Tenor Gegham Grigorjan) darf man spätestens seit ihrem 2018er Auftritt als Salome bei den Salzburger Festspielen zu den größten Sopranistinnen ihrer Generation zählen, seither begegnet man ihr allenthalben in den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Auf ihr Schallplattendebüt mit Rachmaninoff-Liedern folgt nun ein weiteres eher ungewöhnliches Projekt: Richard Strauss’ “Vier letzte Lieder”, sozusagen das Hohelied für lyrischen Sopran, in gleich zwei Aufnahmen! Dem Original für Orchester stellt sie die Klavierfassung des Komponisten Max Wolff (1885-1954) gegenüber. Die vor allem ist das Argument, sich neben Schwarzkopf, Janowitz, Della Casa und Norman (als den größten Schwergewichten in der Werkdiskographie) noch eine weitere Aufnahme in die Sammlung zu stellen: Hier ist es nicht nur Grigorians immer wieder faszinierende Stimmschönheit, die fasziniert; die aufs Klavier minimierte Begleitung legt den Fokus noch mehr auf die Solistin und betont die Intimität dieser Abschiedsgesänge: Eine bewegende Performance. (2024)