Rezension
Wer bei dieser 1976er Aufnahme intellektuellen Tiefgang vermisst, Brahms’sche „Schwere“ – ja, kann man anführen. Aber nur, wen man für die Emotionalität, ja Spiritualität in Perlmans Spiel gänzlich unempfänglich ist. Sein süßer (nicht: süßlicher!) Ton läßt buchstäblich die Seele singen; und welches Brahmsbild man auch haben mag – es ist schon schwer, davon nicht berührt zu werden. Zumal es Carlo Maria Giulini offenbar gelang, die Chicagoer Musiker auf Perlmans tief romantische Auffassung einzuschwören: An manchen Stellen scheint das ganze Orchester vor reiner Freude zu vibrieren. (1976/2017)