Rezension
Was immer passiert: „Don’t let it kill you“. Das erste echte Soloalbum des Wilco-Chefs trägt seinen Titel nicht umsonst; es fühlt sich an wie eine tröstende Umarmung eines sehr guten Freundes in Zeiten der Krise, sei sie persönlich oder global. Die beeindruckende Leistung dabei ist, wie es Tweedy gelingt, jede Platitüde zu umschiffen: „Warm“ ist niemals gefühlig, sentimental oder gar kitschig. Die Songs mögen beruhigend wirken, aber es sind Jeff Tweedy-Songs, und wer ihnen genau zuhört, wird sie bei aller Wärme und persönlichen Nähe kaum weniger interessant finden als die von „Yankee Hotel Foxtrot“. Die Zahl von Songwritern, die so etwas können, ist auch dann überschaubar, wenn man ein oder zwei Generationen weiter zurückgeht. (2018)