Rezension
„My masterpiece“, sagt Vile selbst über dieses achte Solo-Album (und erstes für ein Major-Label), und Bescheidenheit wäre tatsächlich auch unangebracht. Zwar ist es natürlich auch geprägt von seiner charakteristischen Slacker-Ausstrahlung (spätestens, sobald er singt), aber die zusätzliche Zeit, die der sonst auf der Bühne beheimatete Musiker pandemiebedingt auf die Albumproduktion verwenden konnte, nutzte er, um eine Menge der Ideen, die er sonst nur in Ansätzen formuliert, weiterzudenken. Man staunt nicht schlecht ob der Vielfältigkeit der Arrangements, der Bläsersätze, Synthesizer und unzähliger Details (dort ein Klavier, hier ein Slide-Lick) in diesen 15 (!) Songs, die nicht nur niemals zu Überfrachtung führen, sondern den unangestrengten Flow in Viles Musik nicht beeinträchtigen. Man fragt sich nur immer wieder, was das denn nun ist, was man da hört: Slacker-Prog? Kann das überhaupt existieren? Nun, Vile führt es hier vor, und es funktioniert nicht nur, es klingt tatsächlich ziemlich großartig… (2022)