Rezension
Das Duo aus David Grubbs und Jim O’Rourke zählte in den 90ern zu den Aushängeschildern der Chicagoer Post Rock-Szene. Als die beiden sich 1998 trennten, hinterließen sie eine der spannendsten Diskographien der Dekade, kein Album klang wie das andere. Was diese herrliche Archiv-Schatzkiste natürlich auch widerspiegelt: Avant-Folk der Fahey-Schule, filigraner Kammer-Pop, Geräuschmusik und elektronische Experimente, in allen möglichen Kombinationen. Die Meisterschaft der beiden Ausnahmemusiker ist dabei immer hörbar, und natürlich begegnen wir auch etlichen guten Freunden aus der genannten Szene, etwa John McEntire, Bundy K. Brown oder Gene Coleman. Neben raren Samplerbeiträgen besteht die Box vor allem aus unveröffentlichten Studio- und Liveaufnahmen. Einer der Höhepunkte: Das über 17minütige „The Harp Factory On Lake Street“, besetzt mit u.a. drei Bläsern und zwei Violinen. Musik, die sich jeder Kategorisierung auch fast 30 Jahre später noch entzieht. (2024)