Harpers eigentliches Debütalbum war bei dem audiophilen Label Cardas Records erschienen, doch mit seinem ersten Werk für Virgin trat der junge Songwriter ans Licht der Öffentlichkeit. Harper, zu diesem Zeitpunkt 25, gab sich hier noch als Traditionalist: Der Opener „The Three Of Us“, gespielt auf Harpers geliebter Weissenborn-Gitarre, ist reiner Folk Blues – in dieser Zeit auf einem Majorlabel eigentlich kaum denkbar. Aber die unterschwellige Intensität, mit der Harper diese Musik spielt, die Kraft von Songs wie „Don’t Take That Attitude To Your Grave“ oder, ganz besonders, der Schlußnummer „I’ll Rise“, ist überwältigend. In naher Zukunft sollte es Harper gelingen, seine Liebe zum Blues mit Indie-Rock zu verschmelzen und damit zu einem der eigentlich unwahrscheinlichsten Mainstream-Phänomene des Jahrzehnts zu werden. Wer seinen puristischen Quasi-Erstling dennoch für sein schönstes (nicht zwingend gleichbedeutend mit „bestes“) Album hält, hat von uns keine Widerworte zu erwarten. – Die Neuauflage zum 25. Albumgeburtstag wurde klangoptimierend auf 45 Touren geschnitten. (1994/2019)