Rezension

Natürlich waren auch die Cover-Alben grandios, denn was immer Gillian Welch singt, wird zu Gold, und ihr Partner zählt fraglos zu den begabtesten Musikern und Arrangeuren Nordamerikas. Aber sie sind eben beide auch begnadete Songwriter, und deswegen ist es eine bedeutende Nachricht, daß es nach sieben Jahren endlich wieder ein gemeinsames Album mit eigenen, neuen Songs gibt. Aus ca. hundert, die in den letzten Jahren entstanden sind, hätten sie diese zehn ausgewählt, heißt es, und wenn das stimmt, ist es immerhin eine plausible Erklärung dafür, daß das nach dem eigenen Studio in Nashville benannte Werk selbst für ihre Verhältnisse herausragend ist. Die Sensibilität, mit denen diese Songs gesungen und gespielt sind – jede einzelne Note! –, ist kaum in Worte zu fassen; der Sinn für Proportion ist unfehlbar. Ein Wunder in Sachen akustischer Kammer-Americana. Man hört mit großen Augen und Ohren einfach nur zu, und jedes Seitenende ist wie das Erwachen aus einem besonders schönen Traum. (2024)