Dies ist endlich die Ergänzung zu der gekürzten Vinylausgabe (2016) des auf CD bereits 2006 erschienenen Debüt-Albums dieses großartigen Trios: Auf der ursprünglichen CD stand dieses Trio des 27jährigen Beethoven im Kontrast zu drei zeitgenössischen Werken; hier steht es nun isoliert, was freilich der fabelhaften Interpretation des jungen, hoch engagierten Ensembles keinen Abbruch tut. Die Musiker gestalten das letzte der drei Trios op. 9, das einerseits an die Wiener Klassik vor ihm (es gibt sogar etliche ausgesprochen mozarteske Momente) anknüpft, andererseits deutlich auf spätere Hauptwerke hinweist (schon durch die Verwendung der „Beethoven-Tonart“ C-Moll), mit einer Lebendigkeit, als sei es gerade erst geschrieben worden. Wer die LP mit dem Panderecki- und dem Barraba-Trio besitzt, zwischen denen das Beethoven-Werk auf dem ursprünglichen Album plaziert war, darf jenes gerne mal reproduzieren; der Effekt ist erstaunlich! Aber auch für sich genommen darf man dieses auch klanglich fabelhafte Album als kammermusikalische Sternstunde verbuchen. (2020, rec. 2006)