Rezension
Ihr vom gleichfalls begeisternden Debüt bereits bekanntes Trio mit Bassist Del Atkins und Drummer Bobby Breton hat die Pianistin hier mit ihrem Labelkollegen JJ Kirkpatrick (Trompeter des Sophisticated Lady Jazz Quartet) erweitert. Allerdings nicht, weil sie einen Miles Davis-Ersatz brauchte (das wäre ja auch so vermessen wie unsinnig), denn ihre Davis-Hommage ist eine Ensemble-Angelegenheit – und ihre Arrangements von dessen Klassikern (etwa „All Blues“, „Milestones“, „So What“ oder „Nardis“) so originär wie einfühlsam. Die Eigenkompositionen „Ikumi’s Lullaby“, „Sky With No Tears“ und „Missing Miles“ fügen sich perfekt ins Programm, und der Enthusiasmus der Musiker ist ansteckend: Man ist geneigt, in den frenetischen Applaus des Publikums am Ende einzusteigen! Die Atmosphäre dieses Liveauftritts wurde übrigens so beeindruckend gut eingefangen, daß selbst ein Rudy Van Gelder ob der tonmeisterlichen Leistung neidisch werden müßte… (2020)