Es war nur schwer vorstellbar, daß Ryley Walker sein 2015er Meisterwerk „Primrose Green“ noch einmal würde übertreffen können – schon gar nicht innerhalb so kurzer Zeit. Aber der unumstößliche Beweis dreht sich auf dem Teller. Die hohe Gitarrenkunst von Meistern wie John Fahey und Leo Kottke, von Bert Jansch oder John Martyn; das Songwriting-Genie von Tim Buckley, Nick Drake, Joni Mitchell oder Terry Callier; der Flow des 90er Chicago-Post Rock (Gastr Del Sol, Tortoise – und selbst zu deren Zeiten war Walker ja noch ein Kind!): Das alles sind Referenzen, denen man bei diesem so komplex-fragilen wie sofort einnehmenden Kammer-Folk-Großwerk immer wieder begegnen wird. Fast überflüssig zu sagen, daß Walker aus diesen erlesenen Zutaten etwas gänzlich Eigenes und Einzigartiges schuf. Ein keinesfalls zu verpassendes Album. (2016)