Rezension
Die stimmliche Nähe zu seinem Onkel John Lee, bei dem er bis zu dessen Tod im Jahre 2001 lebte, kann Archie Lee Hooker nicht leugnen. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum er seine eigene Karriere so spät begann (Hooker war bereits jenseits der 60): er hatte wohl keine Lust, als Kopist zu gelten. Wenn er sich nahe an den Delta Blues-Wurzeln aufhält, besteht die Gefahr fraglos – aber Archie Lee ist ein weit vielseitigerer Musiker: Gospel, Memphis Soul, auch ansatzweise Pop fließen selbstverständlich ein, und die geerbte rauhe Charakterstimme wird bei ihm auch mal zum Croonen eingesetzt. Das Album-Debüt „Chilling“ (2018) war dem US-Rolling Stone immerhin ein Fünf-Sterne-Review wert; der Nachfolger (inzwischen ist Hooker über 70!) begeistert kaum weniger! (2021)