Rezension
Marcus Miller, Joe Zawinul, Oumou Sangaré, Bobby McFerrin, Youssou N’Dour, natürlich auch Ismael Lo, in dessen Band der damals 17jährige seine professionelle Karriere begann – das sind nur einige der wichtigsten Stationen in der Diskographie des senegalesischen Bassisten. “Sultan”, sein bereits fünftes eigenes Album (das erste, das auch auf Vinyl erscheint), ist eine faszinierende Reise quer durch den afrikanischen Kontinent und die arabische Halbinsel, immer wieder mit westlichem Jazz und Funk oder auch Latin-Elementen kurzgeschlossen. Bläsersätze treffen da auf Oud, Sabar und andere traditionelle Instrumente, hinzu kommen mehrere Sänger und Sängerinnen, darunter Noura Mint Seymali oder der Tunesier Mounir Trahdi. Eine Menge unterschiedliche Kulturen fließen hier zusammen, doch Nahtstellen sind nicht auszumachen – es entsteht eine ganz eigene musikalische Sprache, ein universelles Idiom, das sich unmittelbar erschließt. Und ziemlich zwingend groovt! (2023)