Rezension
Sein Debüt als Leader nahm der außergewöhnliche Saxophonist am Ende eines ereignisreichen Jahres auf, das ihn als kurzzeitiges Mitglied des Miles Davis Quintet nach Japan und – mit Tony Williams auf „Lifetime“ und Larry Young auf „Into Something“ – zu ersten Blue Note-Aufnahmen geführt hatte. Einen Monat nach seinem hervorragenden Beitrag zur Young-LP leitete Rivers dann erstmals selbst eine Session für das Label. Die Free-Anteile sind noch etwas geringer als beim nachfolgenden „Contours“, doch bereits hier ist Rivers‘ Ansatz (dem des Labelkollegen Andrew Hill durchaus vergleichbar), die radikalen Neuerungen seiner Zeit in der Bop-Tradition zu verankern, klar formuliert – und das Ergebnis eines der spannendsten Jazz-Alben des Jahrgangs! Was man bei einer Besetzung mit Jaki Byard, Ron Carter und Tony Williams freilich auch vermuten würde… – Kevin Grey masterte von den analogen Originalquellen. (1964/2023)