Rezension

Erwartungshaltungen gibt man am besten vor der Tür ab, sonst ist der Schock ob des Indie Rock-Bretts „Elohim“, mit dem Prine der Jüngere sein Debütalbum anfangen läßt, zu groß. Tommy Prine geht seinen eigenen Weg – es ist aber nicht so, daß er das väterliche Erbe ablehnen würde – spätestens im Titelsong wird das offenbar. Das Talent zum Geschichtenerzählen hat er sowieso geerbt. John Prines Tod hat natürlich tiefe Spuren in dem jungen Mann hinterlassen, der zudem in den letzten Jahren noch mehrere sehr enge Freunde verlor. Die Drogen, die jene umbrachten, hat Prine selbst reichlich konsumiert, derzeit aber die Abhängigkeit wohl im Griff. Da sind also eine ganze Menge Dinge, die es zu verarbeiten gilt, und dieses sehr eindrückliche Album ist sicherlich nur der Anfang: Tommy Prine hat hoffentlich noch sehr viel vor sich. Es stimmt freilich ein wenig traurig, daß sein Vater diese Songs nie hören konnte, er hätte allen Grund gehabt, sehr stolz zu sein. (2023)