Rezension
Mit „Swordfishtrombones“ und „Rain Dogs“ hatte Waits sich radikal neu positioniert. „Franks Wild Years“ (nur echt ohne Apostroph), ein musikalisches Theaterstück, das er gemeinsam mit seiner Frau Kathleen Brennan geschrieben hatte, zeigte mehr denn je seine Faszination am deutschen Lied der Zwischenkriegszeit: Das Album ist geprägt von dieser ganz besonderen Sprödigkeit, die Waits mit kruden Arrangements aus Harmonium, Percussion und tiefen Bläsern bis an die Grenzen fährt – ganz zu schweigen von seinem heiseren, gepreßten (und oft auch noch verfremdeten) Bellen. Wie diese Songs allerdings auch klingen könnten, zeigt Waits dann selbst, wenn er das zunächst als polternd-hektischen Rumba vorgestellte „Straight To The Top“ im zweiten Teil des Stückes dann noch mal als lässig swingende Sinatra-Nummer bringt: Bei Waits muß man eben immer hinter die Fassade hören… (1987/2023)