Rezension
Der norwegische Trompeter ist vor allem für seine visionären Ansätze bei der Verbindung „traditioneller“ und elektronischer Klänge bekannt. Auf letztere wird hier nicht ganz, aber weitgehend verzichtet; an ihrer Stelle steht – ein Symphonieorchester. Molvaer nun also auch, mag man versucht sein zu denken angesichts der nicht abreißenden Schwemme von Orchester-Kooperationen in Jazz und Pop, aber natürlich steht dieses Album auf einem anderen Blatt als die meisten Produktionen dieser Art. Schon, weil Molvaer sich an verschiedene mit Bedacht ausgewählte zeitgenössische norwegische Komponisten und Arrangeure gewendet hat, um die Orchesterparts für sechs seiner wichtigsten Kompositionen zu schreiben. Entsprechend groß ist die Klangfarbenvielfalt dieses Albums. Zwar gibt es Momente, die an Vorbilder denken lassen, von Bartók bis Gil Evans, doch vieles hier führt in neue Welten… (2023)