Rezension
Diese Band scheint an Schicksalsschlägen zu wachsen. 1997, nach dem Unfalltod von Keyboarder Rob Collins, schufen die Charlatans „Tellin‘ Stories“. 2013 starb Schlagzeuger und Gründungsmitglied Jon Brookes an Krebs – und die Band reagierte mit einem Album, das sehr wahrscheinlich ihr größtes ist seit jenem 90er-Meisterwerk (wobei eine ganze Menge guter und sehr guter Alben dazwischen liegen!). Atmosphärisch dichter kann Pop kaum sein; das Songwriting ist auf ehrfurchtgebietend hohem Level – und die Arrangements perfekt! Sie stammen auch von berufendster Hand: Für die subtilen Streicher zeichnet Sean O’Hagan (High Llamas) verantwortlich; die Bläsersätze schrieb Jim Paterson (Dexys Midnight Runners). Besser als hier klingt britischer Pop wahrlich nur sehr selten, und selbst, wer diese Band bislang (warum auch immer) umgangen hat: Auch mit dem zwölften Album kann man noch einsteigen… Ein Genre-Hauptwerk! – Limitierte Pressung auf transparent-gelbem Vinyl. (2015/2023)