Rezension
Das erprobte Quartett der Pianistin aus Saxophonist Uli Kempendorff, Marc Muellbauer am Bass und Drummer Heinrich Köbberling wird auf diesem Album ergänzt um die prägende Stimme der norwegischen Trompeterin Hildegunn Øiseth. Sie spielt auf der Hälfte der zehn Tracks; zum Teil auch, wie in dem reinen Duett mit Hülsmann „The Earth Below“, auf einem Bukkehorn, einem archaisch anmutenden, aus einem Ziegenhorn gefertigten Instrument, für das die Musikerin ja bekannt ist. Jenen Track darf man getrost als Höhepunkt dieses abermals sehr starken Albums bezeichnen: Ein unwirklicher Moment jenseitiger Schönheit, nach dem man mit dem funkigen „Anti Fragile“ schon fast unsanft wieder auf die Erde zurückgeholt wird. Der Albumtitel ist übrigens durchaus wörtlich zu nehmen: Unter den melodischen Oberflächen gibt es eine Menge zu entdecken, und man wird (wiewohl Hülsmanns Jazzkonzept alles andere als unzugänglich ist) einige Hördurchläufe brauchen, um das Album einigermaßen erfaßt zu haben. (2025)