Rezension

Der Nachfolger des unglaublichen „The Black Saint And The Sinner Lady“ war, für viele damals erstaunlich, eine Art Rückschau. Von „Celia“ abgesehen gab es keine einzige neue Komposition, dafür aber definitive Versionen einiger Mingus-Meisterwerke (interessanterweise meist unter neuen Namen). Seine Band (mit einigen der Musiker ging er im Folgejahr auf eine denkwürdige Europatournee) bestand aus der Crème der Jazz-Avantgarde: Eric Dolphy, Jaki Byard, Charlie Mariano – um die wohl wichtigsten Namen zu nennen. Mingus schloß mit diesem Album das vermutlich bedeutendste Kapitel seiner Karriere ab; und da bis 1970 kein „echtes“ Mingus-Album mehr erschien, kann man auch von einer Art Vermächtnis sprechen: Die Essenz des Genies Mingus ist in diesem Album konzentriert. (1963/2019)