Rezension
Der Monegasse (Sohn französischer Eltern) machte zwar zunächst als Liszt-Interpret von sich reden, widmete aber einen nicht geringen Teil seines bisherigen künstlerischen Wirkens einem scheinbar völlig gegensätzlichen Komponisten: Philip Glass. Fünf von der internationalen Kritik mit Recht gefeierte Alben („Glassworlds“) spielte Horvath in den letzten Jahren ein; zum 80. Geburtstag des Minimal Music-Pioniers (31.1.2017) erscheint nun eine Auswahl auf audiophiler LP! Vier Beispiele aus den „Etudes“-Büchern (die vermutlich interessantesten Gattungsbeiträge seit Chopin), vier weitere Klavierkompositionen (darunter eine Adaption von Paul Simons „Sound Of Silence“) und zwei Bearbeitungen aus „The Hours“ sind darauf zu hören, und es wird schnell klar, daß die beiden favorisierten Komponisten Horvaths gar nicht so weit auseinanderliegen: Beide suchten zeitlebens nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und stellten die Technik in den Dienst dieser Suche. Und wer glaubt, Glass‘ Musik sei nicht virtuos, irrt gewaltig – man merkt es ihr nur nicht immer auf den ersten Blick an… (2017)