Die Schottin, die eigentlich mit der Elektronik-Formation Clean Bandit bekannt wurde, zeigt sich auf ihrem zweiten eigenen Album ganz in der Singer/Songwriter-Tradition, man hört Anklänge an Sheryl Crow oder Alanis Morissette, aber auch an Rickie Lee Jones. Shaddad fügt aber ihre eigene Klangwelt mit ein, großartig etwa in dem schwebenden „The Waiting Game“, in dem sich Psych-Folk und Clubmusik die Hand reichen. Den ursprünglichen Plan eines Albums mit ihrer eigenen Band zerschlug die Pandemie, so entstand „The Woman You Want“ im Heimstudio mit Ehemann Ben Jackson als zunächst einziger Unterstützung – und dieser Situation ist wohl auch der angenehm familiäre Charakter vieler Songs zu verdanken. Wobei es darin durchaus auch um die Schwierigkeiten des Zusammenlebens geht, um nicht erfüllbare Erwartungshaltungen etwa. Und um Identität und Herkunft: So ist ein Song („In The Morning“) ihrer verstorbenen schottischen Großmutter gewidmet; in einem anderen („Blossom“, vielleicht der schönste des Albums) beschäftigt sie sich mit ihren väterlich-sudanesischen Wurzeln. Bemerkenswert dabei ist, mit welcher Wärme und Natürlichkeit Shaddad diese sehr persönlichen Texte transportiert… (2021)