Rezension
Silver Mt. Zion haben sich inzwischen als das wichtigste Godspeed You Black Emperor!-Seitenprojekt herausgestellt; sie sind mindestens ebenso produktiv wie die Mutterband selbst. Das mittlerweile vierte Album des verzweigten Ensembles um Godspeed!-Gitarrist Efrim, dessen gebrochener Gesang die Band prägt, enthält wieder in Mengen verborgene Schätze zwischen allen Stühlen. Frühe Floyd mit akustischen Instrumenten, darunter die Perkussions-Spuren, die bei einer besonders schrägen Tom Waits-Platte übrig geblieben sind – und eben Efrims eindringlicher Gesang, mit Texten, die einem Phil Ochs zur Ehre gereicht hätten, in klassischer Protest-Singer/Songwriter-Tradition. Das klingt wie nichts Anderes, aber es hat eine spröde Schönheit, die nur entdeckt, wer tiefer eintaucht. Dann können verzweifelte Botschaften wie “Hang on to each other and every fucking thing you love” zu Tränen rühren. – Die drei bespielten Seiten (die vierte enthält eine Gravur) sind tadellos gepreßt; die Ausstattung ist Constellation-typisch äußerst liebevoll und aufwendig. (2005)