Rezension
Vom Standard „Birth Of The Blues“ und dem uralten Traditional „Frankie And Johnny“ (das hier aber frisch wie aus dem Ei gepellt klingt) abgesehen, spielte der Altoist den Blues hier nicht in Reproduktion, sondern als Schöpfer: Die meisten Nummern sind von ihm selbst. Sein Blues ist ein urban-eleganter, der nur selten Dreck an den Schuhen hat; sein charakteristischer Ton (mit Charlie Parkers verwandt, aber niemals kopierend) strahlt, die Läufe fließen honiggleich. Exzellente Begleitung erfährt sein Spiel durch Pianist Lou Levy (einem Jugendfreund aus alten Chicagoer Tagen), den Walking Bass-Meister Leroy Vinnegar und den früheren Stan Kenton-Drummer Mel Lewis: So gut funktionierte das Zusammenspiel, daß in den Sessions vom 21.-23. Dezember 1959 spontan gleich drei Alben aufgenommen wurden. „Blows The Blues“ erschien als erstes. – Bernie Grundman masterte diese HQ-Neuausgabe. (1960/2024)