Rezension
Das auch unter dem schlichten Alternativ-Titel "Brazil" wiederveröffentlichte 1977er Album ist ein Sonderfall in der Diskographie des Monk-Saxophonisten. Rouse arbeitete hier mit Pianist Dom Salvador und Gitarrist Amaury Tristão (die alternierend auch die Arrangements schrieben) sowie Trompeter Claudio Roditi und Perkussionist Portinho zusammen, allerdings nicht, um ein typisches Brazil Jazz-Album aufzunehmen – denn zusätzlich waren neben "klassischen" Jazzern wie Ron Carter, Pianist Albert Dailey oder Gitarrist Ted Dunbar auch ein paar Kollegen aus dem Funk-Lager mit dabei, namentlich Kool & The Gang-Posaunist Clifford Adams, Wilbur Bascomb und Bernard "Pretty Purdy"! Dazu kommen dann noch Musiker aus den verschiedensten Lagern wie die Cellisten Ulysses Kirksey und Jesse Levy, Gitarrist George Davis und Utopia-Keyboarder Roger Powell. Alles in allem eine heiße Mischung, und das Album ist zwar vor allem von den brasilianischen Grooves geprägt, aber dennoch alles andere als Schubladen-kompatibel! Die von Matthew Lutthans vom Originalband gemasterte Neuausgabe enthält eine zweite LP mit einer kompletten "Alternate Takes"-Fassung des Albums, garniert mit dem bislang gänzlich unveröffentlichten Outtake "Meeting House"! (1977/2025)