Rezension
Water Valley, Mississippi. Dort steht das kleine, röhrenbetriebene Studio, in dem etwa die Alben des US-Blues-Labels Fat Possum überwiegend aufgenommen wurden. Und dahin begaben sich der Oberpflälzer Blues Man Wolfgang Bernreuther, sein Freund und Harp-Spieler Thomas Feiner und deren Band, um in authentischer Umgebung ihr neues Album aufzunehmen. Zufällig anwesend war auch Leo „Bud“ Welch, dessen späte Entdeckung (bei seinem Debütalbum war er bereits über 80!) vor wenigen Jahren Szene-Schlagzeilen gemacht hatte. Wenn der 1932 geborene Altmeister den Mund zum Singen aufmacht, ist der Blues persönlich im Haus; die Authentizität, die der alte Mann ausstrahlte, wirkte hörbar ansteckend. Die Songs, auf denen er hier mitwirkte, blieben seine letzten Aufnahmen – Welch starb ein halbes später, im Dezember 2017. Insofern haben wir es hier tatsächlich mit einem wesentlichen Blues-Dokument zu tun… noch dazu ein klanglich exzeptionell gutes! (2019)