Rezension
1995 veröffentlichte der damals 53jährige Guy Clark diese selbst für seine Verhältnisse außergewöhnlich starke Songsammlung: Anrührende Porträts, sensible Beobachtungen und Erzählungen, wie sie außer Clark nur Townes Van Zandt schreiben konnte (mit dem Clark bis zu dessen Tod 1997 bekanntlich eng befreundet war; fraglos ein Fall von echter Seelenverwandtschaft). Eingespielt erstmals mit seiner Tourband, zu der damals immerhin Koryphäen wie die genialen Gitarristen Darrell Scott und Verlon Thompson gehörten; dazu gesellten sich diverse Götter der Country- und Songwriter-Szene, die keine Gaststars sind, sondern in diesem Falle einfach gute Freunde: Emmylou Harris, Rodnell Crowell, Mandolinen-As Sam Bush, Ramblin‘ Jack Elliott oder Nanci Griffith. Die Songs fließen wie selbstverständlich und sind dabei von einer kaum greifbaren, aber jederzeit spürbaren Energie. Alben wie dieses gibt es nicht viele, auch in der ersten Liga sind sie rar. – Die Vinylpremiere anno 2016 war schnell vergriffen. Auch diese (blaue) Neuausgabe zum 30. Albumgeburtstag ist limitiert. (1995/2025)