Rezension

Skepsis ist diesmal nicht mehr angebracht: Daß das Trio aus Sänger Sice, Bassist Tim Brown und Drummer Rob Cieka auch ohne den einstigen Mastermind Martin Carr wunderbare Popsongs zu erschaffen in der Lage ist, wurde mit “Keep On With Falling”, der unerwarteten Rückkehr der Band nach fast einem Vierteljahrhundert, bereits eindrucksvoll bewiesen. Der schlicht “Eight” betitelte Nachfolger nach nur 15 Monaten überrascht also nicht in bezug auf die Qualität der Songs – wohl aber in ihrer stilistischen Vielfalt: Klassischer Britpop ist nur die Basis, die Band integriert Grunge und Shoegaze ebenso spielerisch und selbstverständlich wie Synth Pop, soulige Bläser, Reggae und Beatles-Harmonien. Und erschafft dabei doch ein Album aus einem Guß, ein Song scheint zwingend auf den nächsten zu folgen. Dabei hört und spürt man stets (auch dann, wenn sich ein Song mit ernsthaften Themen beschäftigt) die Freude der drei Musiker über die Entscheidung, den Faden nach so langer Zeit doch noch einmal aufzunehmen. Sie überträgt sich unmittelbar auf den Hörer. (2023)