Namen wie Terry Callier oder Bill Withers darf, nein, muß man hier schon mal fallen lassen! Der in London geborene Sohn ugandischer Eltern orientiert sich mit seiner Mischung aus akustischem Folk, Blues und Soul nicht nur stilistisch an diesen Vorbildern, er ist auch als Songwriter und als Sänger ein jener würdiges Talent. Dabei kam er auf ganz anderem Weg zur Musik: Nach anfänglicher Fasziniation für Radiohead und Nirvana entdeckte er den Jazz, den er an der Royal Academy Of Music studierte. Ein Otis Redding-Outtake (von „Sittin‘ On The Top Of The Bay“) erwischte ihn dann kalt und war stilprägend für seine weitere Laufbahn. Daß er da auch mal als Session-Musiker in der Band des früheren Withers-Drummers James Gadson tätig war, zeigt einmal mehr, wie klein doch die Welt ist… Derlei Jobs dürften allerdings hinter ihm liegen, denn mit seinem Debüt zeigt sich der 24-jährige, in dem nicht nur die BBC den wichtigsten Newcomer für 2012 sieht, als herausragendes Talent – Songs wie „Always Waiting“ oder „I Won’t Lie“ werden eigentlich seit gut 35 Jahren nicht mehr gemacht, und wenn doch (im Zuge irgendeines Retro-Trends), dann klingen sie nicht annähernd so warm und tief empfunden wie bei diesem Menschen. (2012)