Rezension

Das dritte, selbstbetitelte Album (2019) wurde nicht nur abermals für den Mercury-Preis nominiert (wie beide Vorgänger), es gewann ihn endlich auch, und vollkommen zu Recht, denn ein viel besseres Album konnte man sich damals kaum vorstellen. Die Hürde für ein viertes Album war mithin sehr hoch. Kiwanuka nimmt sie mit atemberaubender Eleganz. Billy Hathaway und Radiohead, Pink Floyd und Isaac Hayes – in Kiwanukas Musik fließen vermeintliche Gegensätze mit schon beinahe unverschämter Selbstverständlichkeit zusammen. Und sie ist nicht nur beeindruckend klug gemacht, sie ist dabei kein bißchen überlebensgroß, sondern hüllt den Hörer liebevoll in eine warme Decke. Kiwanuka kann von gebrochenen Herzen singen oder vom Weltuntergang: Man heult vor Glück darüber, daß man diese Musik erfahren darf. Das nächste Pflichtalbum, das vierte in Folge, und darunter wird er’s wohl auch in Zukunft nicht machen. (2024)