Rezension
Wenn der Lebensgefährte gleichzeitig der Stammproduzent der gemeinsam mit den eigenen Schwestern unterhaltenen Band ist, ist eine Trennung wohl besonders schmerzhaft und einschneidend. Kein Wunder also, wenn dieses Album zum einen der Trennung zwischen HAIM-Leadsängerin Danielle und Ariel Rechtshaid gewidmet ist, zum anderen, allgemeiner, der (weiblichen) Selbstbestimmung. Was die beruflich-musikalische Seite betrifft: Man hat ja noch andere Freunde. Rostam Batmanglij zum Beispiel. Und David Fridman. Wobei Danielle Haim selbst alle Fäden in der Hand behielt, das vierte Album des Trios ist vor allem ihres. Ein fabelhaftes, zeitgenössisches Pop-Album (wieder) – das natürlich wie die vorherigen nicht zuletzt von der Magie des schwesterlichen Harmoniegesangs lebt (es ist ja nicht so, daß Alana und Este nichts beitragen würden), einer Magie, die immer wieder an den größten Pop der 70er denken läßt, Fleetwood Mac insbesondere. Wer übrigens mit der Singleauskopplung "Relationships" nicht so viel anfangen kann – nicht abschrecken lassen. Das ist bei weitem nicht der beste Song dieses Albums. (2025)