Rezension
Pianist Constantin Krahmer ist der musikalische Partner des Trompeters und Komponisten seit dessen Debüt (2018), ansonsten ist Krahls Quartett derzeit mit dem exzellenten Bassisten Jakob Kühnemann und Münchener Schlagzeuger Fabian Rösch besetzt. Schon auf dem letzten Album „Fraction“ (2020) hatte Krahl mit dem Saxophonisten Seamus Blake einen internationalen Star zu Gast; diesmal ist auf drei der acht Tracks Gitarrengott Kurt Rosenwinkel zugegen – und allein für die Call-and-response-Momente in „Slosetta“ zwischen Trompete und Gitarre muß man dieses wunderbare Album eigentlich haben. Wobei die Tracks, in denen nur das Stamm-Quartett agiert, keineswegs schwächer sind! „Drizzle Counter“ etwa ist ein Glanzlicht des zeitgenössischen Jazz, gleichermaßen melodisch und spannend, und sowohl Krahl wie Kühnemann zeigen sich in ihren Soli als meisterhafte Erzähler auf ihrem jeweiligen Instrument, bevor das Stück mit einem grandiosen Trompete/Klavier-Duett endet. Es ist nicht zuletzt die hohe Kunst des Spannungsbogens, die man hier vorgeführt bekommt. Unbedingt anhören! (2023)