Man liegt nicht falsch, wenn man dieses Doppelalbum als das zentrale Werk dieser Schaffensphase des Saxophonisten empfindet. Sanders‘ ganzes, gewaltiges Spektrum ist da: Die tief empfundene Spiritualität, die ungezügelte Lust am freien Improvisieren, aber auch der Sinn für zarte Lyrik, ebenso die Freude am Erkunden fremden musikalischen Terrains (das fernöstliche „Kazuko“, auf dem Sanders über eine Begleitung aus Harmonium und Koto improvisiert). Zu den schönsten Momenten hier zählt das Saxophon/Klavier-Duett (mit Pianist Joe Bonner) „After The Rain“, eine rührende Hommage an seinen früheren Bandleader John Coltrane, aber recht eigentlich würde jeder einzelne Track dieses Über-Albums gesonderte Erwähnung verdienen. (1980/2020)