Rezension
Sie bröckelt mehr und mehr, die Grenze zwischen auskomponierter klassischer Musik und improvisiertem Jazz. Dieses Werk des norwegischen Bassisten trägt weiter zur Erodierung bei. Es ist konzipiert für doppelt besetztes Streichquartett und ein Jazz-Ensemble mit zwei Saxophonen, Trompete, elektrischer Gitarre, Bass und zwei Schlagzeugen. Die fünfsätzige Suite ist prinzipiell durchkomponiert, hat aber Raum für Improvisation, so daß keine Aufführung der anderen gleichen wird. Thormodsaeter erlebte einst an der Musikhochschule, wie die Studenten ernsthaft darüber diskutierten, welche Fraktion nun die höhere Kunst vertrete – für ihn damals schon eine idiotische Frage. Wie sinnlos diese Grenze ist, hat vor langer Zeit schon Duke Ellington demonstriert. Hier ist ein weiterer überzeugender Beleg… (2025)