Rezension
Da ist es wieder, das Island-Klischee. Und greift wie eh und je. Für ihr fünftes Album nämlich begab sich die Songwriterin aus Louisville, Kentucky, ebendahin, spielte ihre Songs unter dem Eindruck der Landschaft mit lolalen Musikern ein – und man schwört, daß man es hört. Oder eher spürt. Die Klarheit der Luft zum einen, aber auch das mythisch-magische Element, das man so gerne mit Musik von der Insel assoziiert. Aber auch wenn man ganz rational auf dem Teppich bleibt: Das ist wohl tatsächlich ihr schönstes Album bislang, was angesichts der Vorläuferalben nicht so leicht dahingesagt ist. Nie schwebte ihre warme, leicht rauchige Stimme über fragileren Arrangements, die sich wiederum bei genauerem Betrachten als detaillierter denn je erweisen, was den sanften Fluß des Albums aber in keiner Weise beeinträchtigt. So leise diese Lieder sind, so vielschichtig sind sie. Aber stille Wasser sind ja gerne tief. Noch ein Klischee… (2019)