Der in Braunschweig geborene Posaunist zählt längst zu den kreativen Spitzenkräften des europäischen Jazz, insbesondere in Verbindung mit seinem nun seit über einem Jahrzehnt bestehenden Quartett Root 70 aus Drummer Jochen Rueckert und den beiden gebürtigen Neuseeländern Hayden Chisholm (Altsax) und Matt Penman (Bass), mit dem er immer wieder musikalisches Neuland zu erkunden sucht. Diesmal geht es um eine Verschmelzung von modernem Jazz und klassischer Kammermusik – weswegen ein hochkarätiges Streichtrio aus Gerdur Gunnarsdottír (Violine), Garreth Lubbe (Bratsche) und dem Cellisten und Klavierlegenden-Sohn Adrian Brendel eine tragende Rolle spielt. Das Konzept geht vollständig auf, Barock und Bop, Wiener Klassik und Free, Spätromantik und Cool, klassische Moderne und New Orleans – wenn derart einfühlsame und ideenreiche Musiker solche und andere Kombinationen ausprobieren, passiert auf jeden Fall etwas Spannendes. Dankenswerterweise wurde dieses Jazz-Abenteuer voller berückend schöner Streichermomente auch noch fabelhaft gut (und rein analog mit bewährter Zweispur-Technik) aufgenommen… (2014)