Rezension
Wer B.B. King ebenso zu seinen Einflüssen zählt wie John Coltrane, wer mit Count Basie ebenso souverän zusammengearbeitet hat wie mit Pharoah Sanders, der ist vermutlich ein Ausnahmemusiker. Auf Leon Thomas (1937-1999) traf das in jedem Falle zu: In seiner Generation dürfte kaum jemand den Jazzgesang derart revolutioniert haben. Das liegt nicht nur an seinen so legendären wie immer wieder verblüffenden Jodeleinlagen, sondern vor allem an seiner einzigartigen Ausdrucksfähigkeit: Warmer Soul und allenfalls mit Coltranes Altsaxophonspiel vergleichbarer Scatgesang gehen bruchlos ineinander über. Thomas‘ Solo-Debüt hat der menschlichen Stimme neue Wege eröffnet. – In audiophiler Qualität lag diese Pretiose noch nie auf Vinyl vor. (1969/2019)