Rezension

Melancholie. Verwundbarkeit. Sehnsuchtsvolle Melodien. Große Pop-Momente, für die nicht zuletzt Keyboard-Sounds verantwortlich sind. Ja doch, wir sind bei den Strokes. Die New Yorker, die synonym stehen für das Gitarrenrock-Revival der frühen 2000er, haben sich auf ihrem sechsten Album buchstäblich neu erfunden. Weil man eben irgendwann peinlich wirkt, wenn man mit 40 immer noch so tut, als sei man 20. Das hat nichts mit Anpassung zu tun, sondern mit Reife; nicht mit dem Verlust von Glaubwürdigkeit, sondern damit, sie zu behalten. In der Rockmusik war das schon immer ein schwieriger Balanceakt. Hier ist er gelungen. Es mag nicht mehr dieselbe Band sein wie auf „Is This It“, aber es ist eine großartige Band, und dies sind ihre besten Songs seit sehr langer Zeit. Vielleicht sogar ihre besten überhaupt. (2020)