Rezension
Das Album, sagt der israelische Drummer, sei spontan entstanden. Er habe sich mit Pianist Nitai Hershkovitz und Produzent Rejoicer (Yuval Havkin) getroffen, die Kompositionen seien einfach geflossen. Mit Gilad Abro war dann auch schnell ein hervorragender Bassist gefunden, um das Trio zu ergänzen (im abschließenden „A Fortune Road“ spielt dessen Kollege Barak Mori). Eigentlicher Held des Albums freilich ist Hershkovitz, in dessen Spiel so unterschiedliche Meister wie Ahmad Jamal und Rubén González zusammenfließen. Der Opener „Song For Leon“ ginge tatsächlich fast als Buena Vista-Outtake durch, doch das Trio schlägt auch ganz andere Töne an – „Granny’s Chair“ etwa könnte man sich auch als Teil eines Vince Guaraldi-„Peanuts“-Soundtracks vorstellen. Bei alledem klingt „Tide & Time“ aber nicht nur nostalgisch, sondern gleichermaßen nach heute. Vor allem aber klingt es unwiderstehlich. Und ist obendrein auch noch hervorragend aufgenommen, insbesondere Breslers Schlagzeug ist von bemerkenswerter Plastizität! (2025)