Rezension
Was für Kogan das Brahms-Konzert war, war für Oistrach das Beethoven-Konzert. Gleich vier offizielle Einspielungen gibt es auf Schallplatte, von denen diese hier vermutlich die definitive ist. Die Aufnahme entstand im Rahmen einer Westeuropa-Konzertreise des großen russischen Geigers. Daß ausgerechnet der Belgier Cluytens – damals einer der wenigen Dirigenten nicht deutsch-österreichischer Abstammung, die dennoch gerade für ihre Einspielungen jenes Repertoires bekannt waren – als Partner gewonnen wurde, war ein glückliches Zusammentreffen: Hier herrscht hörbares Einverständnis. – Die Neuausgabe wurde (warum auch immer) kombiniert mit zum einen einer Aufnahme der Kreutzer-Sonate mit Lev Oborin, erschienen 1956 auf einer 10″-LP und drei Stücken aus der legendären „Encores“-LP (Debussys „Clair de lune“, de Fallas „Jota“ und Tschaikowskis „Scherzo-Valse“.) Editorischen Sinn ergibt das kaum, aber da die Interpretationen natürlich durchweg herausragend sind, beschweren wir uns mal nicht. (2024, rec. 1956 und 1959)