Rezension
Von Kreisler/Rupp in den 1930ern über Oistrach/Oborin, Szering/Haebler bis Perlman/Ashkenazy (was natürlich nur eine sehr kleine Auswahl an herausragenden Interpretationen darstellt): Es war schon 1995 gar nicht mehr so einfach, eine Einspielung der Beethoven-Sonaten vorzulegen, der man getrost Etiketten wie „stupend“ oder „atemberaubend“ anhängen kann! Dem Duo Kremer/Argerich gelang dies, und man spürt es schon in den ersten, oft gehörten Takten der „Kreutzer“-Sonate. Insbesondere über jene schrieb US-Kritiker James Leonard in seinem Review für AllMusic, sie sei womöglich „the most breathtaking ever recorded“, und ohne sehr intensive Recherche (mit ungewissem Ausgang) möchte man dem angesichts dieser so mitreißenden wie überwältigenden Performance nicht widersprechen. Insbesondere die Ecksätze hat man vermutlich tatsächlich noch nie mit solch aufwühlender Energie gehört. Eine Vinylpremiere, die Violin-Aficionados jubeln lassen sollte… (1995/2022)