Traditioneller als das Debüt klingt das zweite Album der marokkanischen Sängerin (mit vollem Namen: Oum El-Ghaït Benessahraoui), das sie mit ihrem Quartett unter freiem Himmel eingespielt hat, unweit der berühmten Sanddünen des Erg Chegaga, unter dem unmittelbaren Eindruck der faszinierenden Landschaft. Fusion und Pop kommen diesmal kaum vor, Jazz – verkörpert durch den kubanischen Trompeter Yelfris Valdes und seinen Landsmann Damian Nueva am Kontrabass – indes schon: Oum möchte die arabische Musikkultur mit der des Westens verbinden, ohne sie zu verwässern. Das ist auf diesem Album in wunderbarer Weise gelungen, die „westlichen“ Instrumente vereinen sich ganz selbstverständlich mit Oud und arabischer Perkussion. Gleichermaßen spannend und buchstäblich bezaubernd schön. Und die Weite des Wüstenhimmels meint man auch in dieser Musik zu hören… (2016)