Rezension
Als Ayler bei Impulse! unterschrieb, befürchteten manche seiner Anhänger, seine Musik könnte sich abschleifen (wobei gerade bei diesem unter den größeren Jazzlabels der Ära da wohl die geringste Gefahr bestand), doch auch das dritte Album dort war um nichts weniger radikal als seine Aufnahmen für ESP. Vor allem auf den kurzen Tracks der ersten Seite kann man dabei durchaus nachvollziehen, daß Aylers Diktum, seine Musik würde doch nur die der alten Marching Bands aus New Orleans aufgreifen, vollkommen korrekt ist. Höhe- und Endpunkt des Albums ist allerdings die knapp zehnminütige Tour de Force „Universal Indians“. „Love Cry“ ist das letzte Album, auf dem Aylers Bruder Donald als Trompeter eine tragende Rolle spielt, als Gespann waren die beiden Bläser sicherlich eines der explosivsten Teams der Jazz-Avantgarde jener Tage: Jahrzehnte später ist es immer noch kaum vorstellbar, daß diese Musik jemals im Mainstream ankommen wird… (1968/2023)