Rezension
Taj Mahal und Keb‘ Mo‘ sind Fans und Förderer; sie halfen bei Willis‘ zweitem Album („Spectacular Class“, nach einem selbstverlegten Debüt) als Produzent und Gastmusiker – es brachte dem damals 23jährigen prompt eine Grammy-Nominierung ein. Für den Nachfolger ließ Willis sich fünf Jahre Zeit. Produziert hat er selbst, und er zeigt seine ganze Bandbreite als Bluesmusiker darauf: Mal solo, ganz nah an den ursprünglichen Folk- und Gospel-Wurzeln, mal mit Band, auch elektrifiziert. In jeder Form ist man immer wieder erstaunt ob der Intensität, die in Willis‘ Songs (alles eigene) und seiner Performance liegt: Man fühlt sich da erinnert an die Aufnahmen der alten Meister aus den 1920er und ’30er Jahren. Für Willis ist der Blues weder eine Stilübung, noch hat seine Musik irgendetwas mit Nostalgie zu tun: Dieser Mensch lebt den Blues mit ganzer Seele, und man hört es in jeder Silbe, die er singt und jeder Note, die er spielt. (2024)